Führung beginnt nicht mit Entscheidungen, sondern mit Wirkung. Noch bevor eine Führungskraft spricht, vermittelt sie ein Signal – durch Haltung, Kleidung, Stimme und Körpersprache. Wer ein Team führen, Kunden überzeugen oder Investoren gewinnen will, muss Vertrauen erzeugen. Und Vertrauen entsteht nicht nur durch Fachwissen, sondern durch Präsenz. Die Art, wie jemand einen Raum betritt, grüßt oder zuhört, entscheidet über Wirkung und Einfluss. Dieses Auftreten ist nicht angeboren, sondern trainierbar. Doch es braucht Bewusstsein: für die eigene Körpersprache, für Außenwirkung und für die Erwartungen des Gegenübers. Gute Führungskräfte arbeiten an ihrer Wirkung genauso intensiv wie an Prozessen oder Strategien. Denn in jeder Begegnung spiegelt sich Führungsqualität – ob in einem Gespräch unter vier Augen oder vor hundert Mitarbeitenden.
Führung wirkt durch Haltung – im wörtlichen Sinn
Körpersprache ist ein direkter Kanal zur Wahrnehmung. Wer aufrecht steht, ruhig spricht, klar blickt und nicht hektisch gestikuliert, wirkt souverän. Haltung ist keine Frage des Stolzes, sondern ein Signal: Ich bin präsent. Ich übernehme Verantwortung. Führungskräfte, die sich ihrer Wirkung bewusst sind, nutzen Körpersprache gezielt – nicht um zu dominieren, sondern um Sicherheit zu vermitteln. Der Körper „spricht“ ständig – selbst wenn der Mund schweigt. Wer in Meetings mit den Fingern klopft, vermeidet Blickkontakt oder sich im Stuhl verkriecht, verliert Autorität, ohne ein Wort zu sagen. Umgekehrt können klare, ruhige Bewegungen und gezielte Mimik Vertrauen aufbauen. Auch der Tonfall spielt eine Rolle. Nicht nur was gesagt wird, zählt – sondern wie. Ein sachlicher, ruhiger Ton wirkt stärker als Lautstärke oder Schnelligkeit.
Klarheit zeigen – im äußeren Erscheinungsbild
Wirkung entsteht nicht im luftleeren Raum. Kleidung, Frisur, Körperpflege und persönliche Accessoires sind Teil der eigenen Präsenz. In einem beruflichen Umfeld, das von Verantwortung, Entscheidungen und Leadership geprägt ist, achten Menschen besonders auf visuelle Signale. Ein gepflegtes, situationsgerechtes Erscheinungsbild schafft Vertrauen. Wer als Führungskraft öffentlich sichtbar ist, steht unter ständiger Beobachtung – bewusst oder unbewusst. Hier spielt auch Individualität eine Rolle. Authentizität bedeutet nicht, alles zur Schau zu stellen. Sondern das auszuwählen, was Wirkung unterstützt – nicht ablenkt. In manchen Fällen gehört dazu auch, alte Signale loszulassen. Gerade in Städten wie Düsseldorf, wo ein starker Fokus auf Auftreten, Ästhetik und Business herrscht, wird das sichtbar. Dort suchen immer mehr Berufstätige gezielt nach Angeboten zur Tattooentfernung Düsseldorf, um das eigene äußere Profil an ihre berufliche Position anzupassen. Nicht aus Konformität, sondern aus Klarheit gegenüber der eigenen Rolle.
Checkliste: Wirkung beginnt bei Details
Aspekt | Was es bewirkt |
---|---|
Haltung | Wirkt souverän, stabil, präsent |
Stimme und Tonfall | Transportiert Ruhe, Klarheit, Führung |
Kleidung | Vermittelt Seriosität, Wertschätzung, Anpassungsfähigkeit |
Blickkontakt | Stärkt Vertrauen und Verbindung |
Gestik | Unterstützt oder stört Aussagen – je nach Dosierung |
Körperpflege | Zeigt Selbstachtung und Verantwortungsbewusstsein |
Bewegungen | Entscheiden über Dynamik oder Nervosität |
Konsistenz | Einheitliches Auftreten schafft Authentizität und Wirkung |
Interview mit Führungskräfte-Coach Armin Riedl
Armin Riedl begleitet seit über 15 Jahren Manager, Unternehmer und Nachwuchsführungskräfte in Veränderungsprozessen.
Was beobachten Sie bei Menschen, die zum ersten Mal Führungsverantwortung übernehmen?
„Viele unterschätzen die Bedeutung ihres Auftretens. Sie konzentrieren sich auf Inhalte, Zahlen, Aufgaben – und merken zu spät, dass sie allein durch ihre Präsenz Erwartungen auslösen, die sie nicht bewusst gestalten.“
Welche typischen Fehler begegnen Ihnen dabei?
„Ein häufiger Fehler ist Unsicherheit, die durch hektische Bewegungen, abgewandte Körperhaltung oder mangelnden Blickkontakt sichtbar wird. Das wirkt unklar, auch wenn der Inhalt stimmt. Es geht darum, Vertrauen durch Präsenz aufzubauen – nicht durch Perfektion.“
Wie trainieren Sie mit Ihren Klienten gezielt an diesem Thema?
„Wir arbeiten zunächst mit Videoanalysen – viele Führungskräfte sehen sich selbst zum ersten Mal bewusst. Dann geht es um Körpersprache, Stimme, Atmung. Oft reichen kleine Veränderungen, um große Wirkung zu erzielen.“
Welche Rolle spielt das äußere Erscheinungsbild in der Führung?
„Eine größere als viele zugeben wollen. Es geht nicht um Eitelkeit, sondern um Verantwortung. Wer andere führt, sollte sich selbst im Griff haben – auch optisch. Das heißt nicht perfekt, aber stimmig. Der Stil muss zur Rolle passen.“
Beobachten Sie, dass Menschen ihr Erscheinungsbild aktiv verändern, wenn sie Karriere machen?
„Ja, definitiv. Manche ändern ihren Kleidungsstil, andere arbeiten an Stimme oder Haltung. Ich kenne auch Klienten, die sich Tattoos entfernen ließen, um nicht mehr mit einem alten Lebensabschnitt identifiziert zu werden. Das ist Teil der Positionierung.“
Worauf kommt es Ihrer Meinung nach in der Führungskommunikation besonders an?
„Auf Klarheit und Konsequenz. Wer etwas sagt, muss es vertreten können – verbal und nonverbal. Und: Führung wirkt immer in beide Richtungen. Wer professionell auftritt, erzeugt nicht nur Respekt, sondern gibt auch Sicherheit. Das ist oft wichtiger als jede Strategie.“
Vielen Dank für Ihre fundierten Einblicke.
Wirkung bewusst einsetzen – und glaubwürdig bleiben
Wer führen will, muss wahrgenommen werden. Das ist kein Spiel, sondern Verantwortung. Auftreten heißt nicht, eine Rolle zu spielen – sondern die eigene Rolle bewusst zu verkörpern. Authentisch sein bedeutet nicht, jede Laune zu zeigen, sondern klar zu sein in Haltung, Sprache und Wirkung. Gerade in komplexen Situationen brauchen Teams Führungspersönlichkeiten, die Orientierung geben – auch nonverbal. Die gute Nachricht: Auftreten ist lernbar. Es beginnt mit Selbstbeobachtung, setzt Klarheit über die eigene Wirkung voraus und braucht manchmal Mut zur Veränderung. Wer sich als Führungskraft reflektiert, kann bewusst steuern, was andere sehen, hören und spüren. Präsenz entsteht nicht durch Lautstärke, sondern durch Haltung. Und wer diese Haltung verlässlich zeigt, baut Vertrauen auf – die eigentliche Währung jeder guten Führung.
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